BG Wetzelsdorf – Feierliches und Besinnliches

Hochgeistiges Präsent

Amalia Edelsbrunner feierte im Restaurant Lindenwirt mit allen vier Kindern, zehn Enkeln und neun Urenkeln ihren 100. Geburtstag. Unter der Gratulantenschar auch Obmann Johann Ostermann und Kassierin Maria Zach. Sie überraschten die Jubilarin mit einem literarischen und hochgeistigen Präsent.

 

Gedenkstätte Feliferhof

Seit 1868 nützt das Militär den Feliferhof als Schieß- und Ausbildungsplatz. So begann der Vortrag von Mag. Gerd Weisz der diesmal im Restaurant Lindenwirt nicht über Osterbräuche oder die Grazer Stadtgeschichte sprach, sondern über das dunkelste Kapitel unserer Geschichte.

Ab 1941 überführten Militär- und Polizeigerichte zum Tode Verurteilte auf den Feliferhof. Die genaue Zahl ist nicht bekannt. Allein knapp vor Kriegsende im April 1945 ließ der steirische Gauleiter hier über 200 Kriegsgefangene, Widerstandskämpfer, ungarische und jüdische Zwangsarbeiter erschießen und am Feliferhof in einem Panzergraben verscharren. Eines der größten nie gesühnten Kriegsverbrechen in Österreich. Wozu Menschen fähig sind, wenn sie von Idealen fehlgeleitet werden, schildert Karl Burg bei seiner Vernehmung nach Kriegsende: „Ich versah Luftschutzdienst in der Kirche St. Johann und Paul und sah vom Turm aus öfters folgende Szenen. Die Delinquenten wurden an Pfähle gebunden. Eine Kompanie trat an. Die sechs zur Füsilierung bestimmten Soldaten traten vor. Ein Offizier verlas das Todesurteil und gab dann den Feuerbefehl. Hernach schoss er noch jedem Opfer mit seiner Pistole in die Stirn.“

Wir Nachgeborene können nur für die Gnade der späten Geburt danken, dass wir diese grauenhafte Zeit nicht erleben mussten.