Digitalisierung und freiwilliges Arbeiten im Alter

Digitalisierung und freiwilliges Arbeiten im Alter – zwei Top-Themen 2024

Ich bin seit 40 Jahren in der Politik und ich kämpfe für Themen, von denen ich überzeugt bin, dass sie für unsere Gesellschaft besonders wichtig sind, noch ein Stück mehr, als für alle anderen. „Digitalisierung“ und „freiwilliges Arbeiten neben der Pension oder über das Pensionsantrittsalter hinaus“ sind zwei Themen, die einen kräftigen „Schub in Richtung Zukunft“ brauchen und für die ich 2024 eine „Extrameile“ gehen möchte. Gemeinsam mit Experten, Politikern – parteiübergreifend –, Think Tanks und NGOs möchte ich daher einen Dialogprozess starten. Ohne Tabus. Frei von Klischees, Vorurteilen, Schubladen, politischen Ideologien und Populismus. Ich bin ein Fan der Digitalisierung und sehe sie tatsächlich als „Tor zur Welt“ mit vielen Vorteilen, gerade auch für Senior:innen, wie z. B. in der Telemedizin, bei eingeschränkter Mobilität, für online-banking, Behördenangelegenheiten oder Einkäufe bzw. Buchungen. Vorausgesetzt sie erleichtert uns das Leben und erschwert es nicht. Sie soll Mehrwert und Sicherheit bringen. Ich bin daher der Meinung: Wenn uns Wirtschaft und Politik von der Digitalisierung zunehmend abhängig machen, müssen sie auch ihrer Verantwortung nachkommen und dafür Sorge tragen, dass auch wirklich jeder durch dieses Tor schreiten kann.

Daher fordere ich für alles was im öffentlichen Bereich digital angeboten wird, parallel auch eine analoge Variante zumindest für die nächsten 10 Jahre. Wann und wie jemand in die Pension schreitet, muss in Zukunft flexibler werden. Pensionsantritt sollte sich mehr nach der Erwerbsdauer und weniger nach einem Datum richten. Die Bundesregierung hat 2023 mit der Abschaffung der Pensionsbeiträge für Zusatzeinkommen bis zu 1.040 EUR brutto pro Monat bzw. die Reduktion auf 12,5% für Selbstständig arbeitende Pensionist:innen und der Erhöhung des Bonus auf 5,1% (Korridorpension) wichtige erste Schritte gesetzt. Aber es muss nachhaltig attraktiver werden, neben der Pension und über das Pensionsantrittsalter hinaus zu arbeiten. Da sehe ich vor allem auch die Arbeitgeber gefordert alter(n)sgerechte Arbeitssituationen zu schaffen. Weil wir für beide Themen aber „Maßnahmenbündel statt Einzelmaßnahmen“ brauchen, starte ich den Dialogprozess ganz nach dem Motto: Die ersten Schritte sind wertlos, wenn der Weg nicht zu Ende gegangen wird. Ich freue mich auf Ihre Unterstützung!

 

Ingrid Korosec, Präsidentin des Österreichischen Seniorenbundes

 

 

www.seniorenbund.at