Gesundheitsgipfel übertraf alle Erwartungen

Mehr als 200 Personen kamen ins Freizeitzentrum Stallhofen, um zwei hervorragende Gesundheitsvorträge zu den Themen „Früherkennung und Behandlung von Brust- und Prostatakrebs“ zu erleben. Unser Bezirksobmann war der Hauptorganisator.

Der „Gesundheitsgipfel“ im Freizeitzentrum Stallhofen war ein Publikumsmagnet. Mehr als 200 Personen kamen zu den Vorträgen, darunter auch Bürgermeister Franz Feirer, Vize-Bürgermeisterin und Amtsärztin Rosemarie Gößler, Bürgermeisterin Klaudia Stroißnig, Bürgermeister Engelbert Huber mit „Vize“ Monique Fitzko, Bürgermeister Roman Neumann und VP-Bezirksgeschäftsführer Christian Hiebler. Der Seniorenbund war mit Landesobmann Ernest Schwindsackl und Bezirksobfrau Luise Zettl vertreten, weiters kamen auch mehrere Ärzte.

Seniorenbund-Landesobmann Ernest Schwindsackl sprach einleitende Worte. Im Anschluss informierte Gesundheitslandesrat Karlheinz Kornhäusl über die aktuelle Lage im steirischen Gesundheitswesen. Man brauche die Hausärzte, die niedergelassenen Fachärzte, die Primärversorgungszentren, die Notarztversorgung sowie die Notarzthubschrauber. Auch im Bereich der Pflege müsse angesetzt werden. Ein Problem dabei sei die von vielen aus persönlichen Gründen in Anspruch genommene Teilzeit. Deshalb ist es sein Ziel, die Kinderbetreuung im unmittelbaren Bereich der Spitalsstandorte, wie es bereits in Hartberg und Wagna der Fall ist, anzubieten. An Lösungen werde gearbeitet, aber das Ganze brauche Zeit.

Es folgte Prim. ao. Univ. Prof. Dr. Hubert Hauser, Vorstand der Chirurgischen Abteilung am LKH Graz II. Brustkrebs ist eine der häufigen Krebserkrankungen bei Frauen. Beim Brustkrebs handelt es sich um eine bösartige Veränderung des Brustgewebes. Jeder Verdacht muss durch entsprechende Diagnoseverfahren abgeklärt werden. Erhärtet sich der Verdacht, so wird das weitere individuelle Vorgehen besprochen, damit nach den besten derzeit verfügbaren Standards behandelt werden kann.

Zur Therapie: Wie bei anderen Krebsarten lassen sich auch beim Brustkrebs verschiedene Formen unterscheiden. Die Feststellung des Tumorstadiums ist für die individuelle Behandlungsstrategie von Bedeutung. In den meisten Fällen ist ein chirurgischer Eingriff notwendig. Die Operation wird heutzutage nach Möglichkeit brusterhaltend durchgeführt. Zusätzlich steht dank der modernen Medizin eine breite Palette weiterer therapeutischer Maßnahmen zur Verfügung. Welche Behandlung notwendig ist und ob die Therapie vor oder nach der Operation stattfindet, hängt vom jeweiligen Brustkrebs-Subtyp ab.  Besonders wichtig: Schmerzen sind bei vielen Erkrankungen ein wichtiges Alarm-Signal – nicht jedoch bei Brustkrebs, zumindest nicht im Frühstadium. Erst bei einem fortgeschrittenen Mamma-Karzinom treten Tochter-Absiedelungen (Metastasen) auf, die Schmerzen verursachen. Daher ist eine regelmäßige Untersuchung wichtig.

Univ. Prof Dr. Sascha Ahyai, Vorstand der Urologie am LKH-Univ. Klinikum Graz, erklärte anhand von Statistiken, dass Prostatakrebs (Prostatakarzinom) die häufigste Krebserkrankung bei Männern ist. Der bösartige Tumor in der Vorsteherdrüse verursacht anfangs keine Symptome und Schmerzen. Männer sollten sich aber, wie zuvor schon Dr. Hauser erwähnte, regelmäßig untersuchen lassen. Denn die Heilungschancen bei Prostatakrebs sind umso besser, je früher der bösartige Tumor entdeckt und behandelt wird.

Pro Jahr erkranken in Europa rund 376.000 Männer an einem bösartigen Tumor in der Vorsteherdrüse. Das Risiko für ein Prostatakarzinom steigt vor allem mit dem Alter. Vor dem 50. Lebensjahr tritt Prostatakrebs hingegen nur selten auf.

Die Prostata gehört zu den männlichen Fortpflanzungsorganen. Ihre Hauptaufgabe ist es, ein Sekret, das bekannte PSA, zu bilden. Der PSA-Wert eignet sich zur Früherkennung beziehungsweise Diagnose von Prostatakrebs sowie zur Verlaufskontrolle bei bestätigter Diagnose.

Die beiden Vortragenden betonten darüber hinaus die Bedeutung einer positiven Lebenseinstellung, einer ausgewogenen Ernährung sowie der regelmäßigen Bewegung bis ins hohe Alter.

Bei der anschließenden Diskussion beantworteten neben den Vortragenden Priv. Doz. Dr. Thomas Chromecki aus Söding, Univ. Doz. Dr. Harald Trummer aus Deutschlandsberg und OA Dr. Alfred Guttmann die zahlreichen Fragen aus dem Auditorium.