Oma & Opa Betreuungsbonus für Enkerln

Die Grazer Bevölkerung wächst und wird erfreulicherweise immer älter. Parallel dazu wächst auch der Pflegebedarf, aber das Pflegesystem nicht mit – im Gegenteil, gerade die Corona-Pandemie hat gezeigt, dass es immer schwieriger wird, Menschen für einen Arbeitsplatz im Pflegebereich zu begeistern.

Dass Pflege DIE soziale Frage des 21. Jahrhunderts ist, darüber sind sich Experten, Wissenschaftler und auch Politiker seit Jahren einig. Und dennoch hat in der Vergangenheit der Mut gefehlt, die drängenden Probleme in diesem Bereich anzugehen und eine nachhaltige Lösung auf den Tisch zu legen. Das Thema Pflege muss im Jahr 2022 ein Schwerpunkt auf Bundes, Landes u- Gemeindeebene sein, so Bundesrat Ernest Schwindsackl.

Derzeit beziehen ca. 460.000 Menschen in Österreich Pflegegeld, 950.000 Personen pflegen ihre Angehörigen! Im Regierungsprogramm finden sich einige Maßnahmen, um die bestmöglichste Qualität in der Pflege zu erreichen. Es fehlt aber – verzögert durch die Corona-Pandemie – an klaren Umsetzungskonzepten und Taten!

Zur Lösung der Fragen rund um die Pflege und Betreuung ist innovatives Denken bzw. ein grundsätzliches Umdenken nötig. Neue Ansätze könnten die Lösung sein und nicht das Herumbasteln an alten Strukturen.

Der Grazer Seniorenbund hat ein Modell entwickelt, um das Miteinander zwischen Jung und Alt zu stärken und auch um pflegende Angehörige zu entlasten sowie die Pflege „Daheim statt Heim“ zu ermöglichen. Dafür soll ein „Generationenpass“ entwickelt werden.

Durch die Ausstellung dieses Oma & Opa Enkerl Generationenpasses werden beispielgebende Aktivitäten wie

Begleitung beim Arztbesuch, Einkaufserledigungen, Amts– und Bankgeschäfte, Hilfeleistung bei Reparaturen, Unterstützung bei sozialen Kontakten sowie bei Museums- und Ausstellungsbesuchen usw.

eingetragen und bestätigt.

Nach einem Punktesystem 10 – 50 könnten die Boni von den Enkerln in Form von Ermäßigungen bei Kinobesuchen, in den Freizeit–Einrichtungen der Stadt Graz oder in Öffentlichen Verkehrsmitteln sowie in Form von Graz-Gutscheinen oder Gutscheinen für gratis Fahrrad- und E-Auto-Benützung eingelöst werden.

Familienstadtrat Kurt Hohensinner wird dieses interessante Projekt noch im heurigen Jahr in Umsetzung bringen. „Wir haben den Senioren in unserer Stadt viel zu verdanken und können viel von ihnen lernen“, so unisono Bundesrat Ernest Schwindsackl und Stadtrat Kurt Hohensinner.